Samstag, 15. Mai 2010

Wachsender Druck auf das Regime

Nach dem erfolgreichen Generalstreik am gestrigen Tag feierten am Abend die Menschen der Provinz Kurdistan mit Hupkonzerten und Sprechchören den Erfolg der Aktion als Sieg gegenüber dem Regime.

In Tehran mehren sich nach den Hinrichtungen der vergangenen Woche die Schriftzüge auf den Wänden, an Bushaltestellen und sonstigen öffentlichen Plätzen mit Parolen gegen das Regime.
Neben "Nieder mit der Diktatur" und "Tod Khamenei" wird konkret auf den grausamen Akt der vergangenen Woche Bezug genommen: "Kurdistan, Tehran ist mit Dir" oder "Wir werden uns für die Exekutionen rächen" ist auf den Wänden zu lesen. Diese Form des Protestes drückt die unermessliche Wut und Bestürzung der Menschen dieser Tage aus und soll das Volk auf den Jahrestag der Wahlen im Juni vorbereiten.

Die Protestwelle beschränkt sich jedoch nicht nur auf Iran. In den kurdischen Grenzgebieten zu Iran in der Türkei gab es in den vergangenen Tagen große Demonstrationen gegen das iranische Regime und dessen Brutalität. Die Demonstranten protestierten vor iranischen Grenzposten.

In Jalal Abad in Afghanistan demonstrierten heute ebenfalls eine große Zahl an Menschen gegen die Hinrichtungen in Iran. Sie verbrannten vor dem iranischen Konsulat Bilder von Khamenei und Ahmadinejad. Auf Plakaten stand unter anderem "Wir sind alle Farzad!", bezogen auf Farzad Kamangar, einem der Unschuldigen, die am Sonntag hingerichtet wurden. Zudem skandierte die aufgebrachte Menge: "Tod den Diktatoren sowohl in Tehran als auch in Kabul". Die in den letzten Wochen aufgekommene Wut gegen das iranische Regime richtet sich vor allem auch gegen die inhumane Behandlung von afghanischen Häftlingen, die in Iran auf ihre Todesstrafe warten.

Die Isolation des Regimes schreitet weiter voran und die Verantwortlichen spüren immer deutlicher den Druck der internationalen Gemeinschaft.

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